Der Staatsvertrag zwischen Nordrhein-Westfalen (NRW) und Hamburg zum Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels tritt heute in Kraft, das Huckepackverfahren zur Überführung des Centrum für Naturkunde (CeNak) in ein Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) ist damit abgeschlossen. Auch wenn Hamburg nur „die kleine Schwester“ ist, bietet sich nach Jahrzehnten der Vernachlässigung und großer Unsicherheit zumindest eine Perspektive für die zoologischen und naturkundlichen Sammlungen.
Dazu Dr. Anke Frieling, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Der heute in Kraft getretene Staatsvertrag zwischen NRW und Hamburg zur Überführung des CeNak ist ein erster wichtiger Schritt, mehr aber auch nicht. Denn viele Fragen sind weiterhin offen: Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Hamburg, die sich fast alle neu bewerben mussten, denn die Verfahren sind immer noch nicht abgeschlossen. Für die Standortfrage, denn zu dem von der Stadt für die Sammlungen des LIB zugesagten Gebäude gibt es auch nach Jahren der Gerüchteküche immer noch wenig Konkretes. Es heißt, dieses soll nicht nur ein attraktives Museum beherbergen, sondern vor allem auch optimale Forschungsbedingungen bieten. Das Finanzierungsvolumen ist unbekannt. Alle Nachfragen beim Senat blieben erfolglos – weder zur Gestaltung noch zur Finanzierung irgendeine konkrete Auskunft. Was für ein Gebäude wird also geplant? Ein Zweckbau zur Erfüllung der Minimalstandards? Ein modernes Gebäude, das neue Standards setzt – für die Forschenden, aber auch die Besucherinnen und Besucher? Wird ein altes Kaufhaus notdürftig hergerichtet oder mit riesigem Aufwand umgestaltet? Oder soll das Gebäude in die HafenCity? Immer wieder hört man: Wir führen Gespräche – doch wenn man als Senat Entwicklungen schon als Meilensteine anpreist, sollte man spätestens dann Butter bei die Fische packen und Öffentlichkeit und Parlament umfassend informieren. Das bisherige Verfahren ist jedoch in vielerlei Hinsicht intransparent und tatsächlich ist es viel zu früh, wieder mal einen Durchbruch für den Wissenschaftsstandort zu feiern!“