Aktuell ist die Inzidenz zwar niedrig – doch angesichts der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante müssen nach den Sommerferien auch die Hamburger Kitas Corona-sicher aufgestellt sein. Da es für Kleinkinder und jüngere Kinder keine Schutzimpfungen gibt, muss der rot-grüne Senat mit einer umfassenden, aber kinderfreundlichen Teststrategie alle Kinder und ihre Familien sowie die Kita-Mitarbeiter effektiv schützen. Der Einsatz von Lolli-Tests per PCR-Methode verhindert, dass die Kitas vom Regelbetrieb wieder in den Notbetrieb runterschalten und Eltern erneut Kinderbetreuung und Beruf unter einen Hut bringen müssen.

Seit Freitag wird in der Kita Elversweg vom Kita-Träger SterniPark in Kooperation mit dem MVZ Speziallabor am Mönckeberg der Lolli-Test bei Krippen- und Elementarkindern eingesetzt. Rund fünf Wochen werden die Kinder einmal die Woche per Lolli-Methode getestet. Zusätzlich werden pro Woche noch zwei Antigen-Schnelltest durchgeführt.

Dazu Silke Seif, familienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Es gilt jetzt eine kinderfreundliche und realisierbare Teststrategie für den regulären Kita-Betrieb nach dem Ende der Hamburger Sommerferien zu entwickeln und ab August umzusetzen. Wir müssen mit aller Kraft verhindern, dass Eltern und ihre Kinder wieder vor verschlossenen Kita-Türen stehen, nur weil sich die Infektionslage wieder ins Negative dreht. Neben einer erneuten Doppelbelastung der Eltern sind auch die negativen Folgen für die psychosoziale und psychomotorische Entwicklung der Kinder nicht akzeptabel. Die einfache und kinderfreundliche Handhabung wird auch die Bereitschaft vieler Kita-Eltern für die regelmäßige Teilnahme ihrer Kinder am Lolli-Test im Kita-Alltag erhöhen. Deshalb begrüße und unterstütze ich die gemeinsame Testreihe von SterniPark und MVZ Speziallabor Hamburg. Diese Testreihe kann als Blaupause für eine flächendeckenden Umsetzung in allen Hamburger Kitas dienen. In Nordrhein-Westfalen wird das Lolli-Konzept bereits seit längerer Zeit angewendet. Wir dürfen nicht vergessen: Kinder brauchen Kinder – unabhängig vom Infektionsgeschehen!“

Dazu Leila Moysich, Geschäftsführerin Kita-Träger SterniPark: „‘Kinder brauchen Kinder‘ diese Auffassung vertritt und lebt SterniPark und hat sich auch während der Pandemie dafür eingesetzt, Kindern den Kontakt zu gleichaltrigen Freunden in den Kitas zu ermöglichen. Ein Weg, um dieses Ziel zu realisieren war das Testen. Insgesamt wurden im SterniPark bis heute 25.000 Schnelltests bei Kindern durchgeführt, von denen im Übrigen kein einziger positiv ausgefallen ist. Darunter waren auch Lolli-Tests, die gerade für die Kleinsten eine angenehmere Testvariante darstellen und die Akzeptanz seitens der Eltern erhöhen. Vor dem Hintergrund freuen wir uns, an der Pilot-Studie teilnehmen zu dürfen und den Kindern und ihren Eltern mit den PCR-Lolli-Test noch mehr Sicherheit im Ergebnis geben zu können. Auf diese Weise erhalten Kinder ein Stück ihrer Kindheit zurück.“

Dazu Dr. Matthias R. Kalitzky, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und Geschäftsführer MVZ Speziallabor am Mönckeberg: „Sicherlich waren Reihentestungen mit Antigenschnelltests in Bereichen, in denen nicht durchgehend auf die AHA-Regeln geachtet werden kann, in der Anfangsphase der Pandemie die richtige Entscheidung.

Mittlerweile entwickelt es sich jedoch zu einem Problem, dass diese Tests wegen ihrer vergleichsweise niedrigen Sensitivität und Spezifität immer häufiger falsch positiv ausfallen. Dies liegt an der erfreulicherweise deutlich abnehmenden Prävalenz der SARS CoV-2-Infektion in der Bevölkerung. Wird ein Erreger immer seltener gefunden, dann sinkt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass ein positives Ergebnis tatsächlich richtig ist.

Falsch positive Antigenteste bedeuten für die betroffenen Kinder und Eltern aber immer eine gewisse Verunsicherung und verursachen für die Allgemeinheit hohe Kosten.

Serielle Testungen für Altersgruppen, für die keine Impfung zur Verfügung steht, sollten daher besser mit dem Goldstandard, der PCR durchgeführt werden. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass infizierte Kinder bereits gefunden werden, bevor sie andere anstecken können.

In Kombination mit einem Pooling-Verfahren, welches beispielsweise im Bluttransfusionswesen seit vielen Jahren angewandt wird, können Reihentestungen ressourcenschonend und flächendeckend durchgeführt werden, wie es uns die bevölkerungsreichsten Bundesländer seit Monaten zeigen. Die Kosten für dieses Verfahren sind nicht höher als bei der Verwendung von Antigenschnelltests.

Hinzu kommt, dass der sogenannte ,Lolli-Test‘ von jüngeren Kindern als angenehmer empfunden wird, als der Abstrich aus dem Nasenvorhof.“

Hintergrund zur Lolli-Test-Reihe:

Den Tupfer-Speichel-Test stecken sich die Kinder nicht in die Nase, sondern nehmen den „Lolli“-Tupfer in den Mund und lutschen für 30 Sekunden auf dem Abstrichtupfer. Damit ist der Lolli-Test bereits für Krippen-Kinder sehr gut geeignet. Die Tupfer einer Kita-Gruppe werden am selben Tag als Pooltest im Labor per PCR-Methode ausgewertet.

Ein PCR-Test ist wesentlich zuverlässiger als der gängige Antigen-Schnelltest, der aktuell in den Hamburger Schulen und Kitas durchgeführt wird. Damit sinkt die Gefahr einer falschen „Positiv-Testung“, zudem verringert die höhere Sensitivität der PCR-Methode die Anzahl „falscher Negativ“-Ergebnisse. Die Pooltestung bietet zudem mehrere Vorteile: Die Sammelprobe ist anonym, eine Gruppen-Auswertung schont die Laborkapazität und senkt die Kosten.

Sollte eine Pooltestung auf SARS-CoV-2 positiv ausfallen, werden alle betreffenden Eltern informiert. Diese führen zu Hause einen zweiten „Lolli“-Test durch und bringen diesen in die Kita. Diese Proben werden vom Labor umgehend im Einzelverfahren nachgetestet, so dass das infizierte Kind ermittelt werden kann. Das definitive Ergebnis liegt dann voraussichtlich noch am selben Tag vor, um die Infektionskette frühzeitig zu unterbrechen.

Foto: CDU-Bürgerschaftsfraktion, heutiger Termin in der Kita Elversweg (v.l.n.r. Leila Moysich, Geschäftsführerin Kita-Träger SterniPark, Silke Seif MdHB, Dr. Matthias R. Kalitzky, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und Geschäftsführer MVZ Speziallabor am Mönckeberg)

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