Das Wintersemester soll wieder in Präsenz stattfinden, hieß es letzte Woche aus der zuständigen Behörde. Auch die CDU setzt sich angesichts der Fortschritte bei der Pandemiebekämpfung für weitestgehende Präsenz im Wintersemester ein, verbunden mit einem grundsätzlichen Umdenken. Denn niemand wurde in den letzten eineinhalb Jahren strenger ‚ausgesperrt‘ als Studentinnen und Studenten: Von sechs Semestern Bachelor-Studium sind viele jetzt seit drei Semestern in einem nicht freiwillig gewählten Fernstudium – die Hälfte ihres Studiums! Während die Schülerinnen und Schüler Präsenzphasen hatten und junge Menschen in Ausbildung häufig weiter zur Arbeit gingen, sitzen Studentinnen und Studenten seit März 2020 weitestgehend zu Hause. Die Bibliotheken über lange Phasen komplett geschlossen, die Wohnsituation nicht dafür gemacht, 24 Stunden am Tag dort zu verbringen, die technische Ausstattung nicht immer optimal – all das fand wenig Beachtung. An den Universitäten und Hochschulen arbeiten und studieren Erwachsene, denen man die Einhaltung von Regeln zutrauen kann und muss.
Dazu Anke Frieling, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Eine einfache Ankündigung aus der Wissenschaftsbehörde, dass das Wintersemester wieder in Präsenz stattfände, reicht nicht aus. Es muss sichergestellt werden, dass die Hochschulen und Universitäten wirklich geöffnet bleiben. Bis zum Herbst werden viele geimpft sein – denjenigen, die es nicht sind, muss ein Impfangebot gemacht werden, schon während der Semesterferien, damit der vollständige Impfschutz bis zum Semesterbeginn besteht. Wer sich nicht impfen lassen will oder kann, muss getestet werden – auch hierfür muss ein klares Konzept vorliegen. Genauso wie für den Fall punktueller Corona-Ausbrüche im Hochschulkontext. Es braucht einen Plan, wie in einer solchen Situation gehandelt wird und vor allem, wie Schließungen vermieden werden. Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken müssen ab dem Wintersemester geöffnet bleiben. Hierfür müssen umfassende Vorbereitungen getroffen werden – das fordern wir in unserem Antrag. Und genau das sind wir als Gesellschaft unseren Studentinnen und Studenten, aber auch den Nachwuchswissenschaftlern schuldig. Das macht natürlich Extra-Arbeit und Mühe, muss aber nun wirklich endlich sein!“