„Vereinsamung entgegenwirken – Hamburger Hausbesuch darf nicht nur Kaffeekränzchen sein, sondern muss echte Unterstützung bieten“ so die Forderung der CDU-Fraktion.
Dazu erklärt Andreas Grutzeck, seniorenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Kurz vor den Sommerferien bekam der Senat für seinen Hamburger Hausbesuch ein durchwachsenes Zeugnis erteilt. Dieser erreiche nur teilweise seine Zielgruppe und entfalte auch deswegen nicht vollständig seine Wirkung, so das Ergebnis einer Evaluation. Der Senat versprach auch schon, an einigen Stellschrauben nachzubessern. Zu wenig, findet die CDU-Fraktion und fordert daher bereits jetzt alle Wohlfahrtsverbände in die Verbreitung der Informationen über die Möglichkeit des Hamburger Hausbesuchs zu involvieren, damit sie in ihren Angeboten für die Zielgruppe diesen aktiv anbieten.
Ebenso sollen alle städtischen, bezirklichen und auch kirchlichen Angebote für Seniorinnen und Senioren und migrantische Vereine und Interessenvertreter, Pflegedienste und Seniorenheime einbezogen werden. Vor allem sollen jene Jubilare, die das Angebot des Hausbesuchs nicht annehmen, gezielt nach den Gründen für die Nichtannahme gefragt werden. Neben dem Ausbau des Netzwerks ist auch eine Kampagne in der Öffentlichkeit zeitnah umzusetzen, damit die Seniorinnen und Senioren, aber auch ihre Angehörigen von der Möglichkeit eines Hausbesuchs und der Option Selbstmelder erfahren. Insgesamt muss zudem offensiver eine bedarfsgerechte Vermittlung in Angebote erfolgen. Fällt beispielsweise auf, dass eine besuchte Person einen Rollator hat, das Zuhause aber nicht barrierefrei ist, so muss proaktiv angeboten werden, dass das Haus der Barrierefreiheit‘ Kontakt aufnehmen wird, um ein Beratungsgespräch zu vereinbaren.
Angesichts der 1,6 Millionen Euro, die der Hamburger Hausbesuch die Stadt pro Jahr kostet, ist eine Umsetzung auf dem Niveau eines netten Kaffeekränzchens viel zu wenig. Und stellt man die 2.330 erfolgten Hausbesuche im Jahr 2022 ins Verhältnis zu den Gesamtkosten, stehen hinter jedem Hausbesuch fast 700 investierte Euro und bezogen auf die nur 78 erfolgten Vermittlungen 20.500 Euro für eine Vermittlung. Teure Kaffeekränzchen also, während gleichzeitig die Seniorentreffs dringender Investitionen bedürfen. Baulich häufig nur pragmatisch, aber nicht gemütlich gilt es vor allem, dem Leitsatz ´Hauptamt stärkt Ehrenamt‘ mit Leben zu füllen, indem die Träger finanzielle Mittel erhalten, um je Seniorentreff mindestens zehn Stunden in der Woche hauptamtliche Leitungen einsetzen und so die meist ehrenamtlichen Leitungen professionell zu unterstützen.“