Hamburg soll einen zentralen Ort der Trauer und des Gedenkens an die Opfer der Corona-Pandemie schaffen. Einen entsprechenden interfraktionellen Antrag wollen die Fraktionen von SPD, Grüne, CDU und Linke in der kommenden Bürgerschaftssitzung beschließen (siehe Anlage). Die Zeit der Corona-Pandemie wird für viele Menschen immer eine Zeit großen Schmerzes, größter Entbehrungen und Belastungen bleiben. Viele haben geliebte Menschen verloren: allein in unserer Stadt starben mehr als 1.600 Menschen. Angehörige, Betroffene sowie auch Krankenhaus- und Pflegeheimbeschäftigte haben Leid, Trauer und Hilflosigkeit erleben müssen. Mit dem zentralen Gedenkort möchte die Hamburgische Bürgerschaft einen würdevollen Ankerplatz schaffen – zum Gedenken an die Opfer der Pandemie und die Folgen der Pandemie. Dabei sollen sowohl Hinterbliebene als auch Vertretungen der Religionsgemeinschaften frühzeitig in die Konzeption einbezogen werden.

Dazu Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Die weltweite Corona-Pandemie hat unser aller Leben massiv verändert. Unsere Gesellschaft, unser gemeinsamer Alltag, wurde durch die zahlreichen Eindämmungsverordnungen auf eine harte Probe gestellt. Über 1.600 Hamburgerinnen und Hamburger sind an Corona verstorben, diese Zahl macht betroffen und macht die Folgen der Pandemie spürbar. Als Bürgerschaft möchten wir ein Stück weit Halt geben und bei der Trauerbewältigung helfen. Um dem Ausmaß der Krise und den Corona-Toten ein würdiges Andenken zu verleihen, ist die Einrichtung einer zentralen Gedenkstätte eine angemessene Idee. Die Trauer braucht einen Ort und die Opfer dürfen nie vergessen werden. Wir wollen weiterhin alles tun, um das Corona-Virus einzudämmen und die Menschen in der Stadt vor dieser Krankheit zu schützen.“

Dazu Dirk Kienscherf, Fraktionsvorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der Verlust eines geliebten Angehörigen, einer guten Freundin oder auch eines Patienten ist eine schmerzhafte Erfahrung, die für viele Menschen für immer mit der Corona-Pandemie verknüpft ist. Dass viele keinen persönlichen Abschied nehmen konnten, schmerzt die Betroffenen besonders. Wir können diesen Verlust, diesen Schmerz nicht rückgängig machen, wir wollen aber einen würdevollen Ort der Trauer und des Gedenkens schaffen, der als Ankerplatz den Hamburgerinnen und Hamburgern dienen kann. Dass dieses durch einen interfraktionellen Antrag von vier Bürgerschaftsfraktionen geschieht, ist zugleich ein wichtiges Signal.“

Dazu Dominik Lorenzen, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die Zeit seit Beginn der Pandemie hat von allen Hamburger*innen viel abverlangt. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind vor allem bei denjenigen, die geliebte Menschen verloren haben. Wir möchten sie in ihrer Trauer unterstützen. Die Hamburgische Bürgerschaft wird daher in ihrer kommenden Sitzung den Senat beauftragen, einen Gedenkort für die Opfer der Pandemie und des entstandenen Leids zu schaffen. Es soll ein Ort entstehen, an dem würdevolles Trauern und Gedenken möglich ist. Dieser soll durch ein geeignetes Beteiligungsformat gemeinsam mit den Betroffenen entwickelt werden. Auch wenn wir die Pandemie noch nicht vollständig überstanden haben, dürfen wir nicht vergessen, welche Bedarfe der Verarbeitung es jetzt bereits gibt. Mit einem zentralen Gedenkort möchten wir diesen Bedürfnissen nachkommen.“

Dazu Sabine Boeddinghaus, Co-Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion: „Seit über 18 Monaten leben wir inmitten dieser Pandemie, die Existenzen bedroht und Leben genommen hat. Hamburg braucht einen Ort für die große und unendliche Trauer der Angehörigen, die ertragen und erleiden mussten, dass ihre Liebsten – oftmals ohne Beistand und Abschiednehmen – gestorben sind. Daher freue ich mich, dass wir nun gemeinsam die Grundlage schaffen für einen solchen würdigen Gedenkort. Die Opfer dieser Pandemie dürfen nie in Vergessenheit geraten.“ 

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