Der heute von Umweltsenator Kerstan vorgestellte Bericht zur Umsetzung des „Vertrages für Hamburgs Stadtgrün“ steht in starkem Kontrast zur Realität, wie sie von den Bürgerinnen und Bürgern der Hansestadt erlebt wird. Während der Senator behauptet, dass Hamburg nicht grauer werde, zeigt ein genauerer Blick auf die Zahlen ein anderes Bild: Seit 2015, als Senator Kerstan sein Amt übernahm, sind nachweislich knapp 30.000 gefällte Bäume nicht nachgepflanzt worden. Ein Verweis auf die Vergrößerung von Naturschutzgebieten hilft da wenig. Gerade in der Innenstadt gibt es kaum Bäume. Beispielsweise in der Nähe des Rathauses findet man kaum noch Straßenbäume.
Dazu erklärt Sandro Kappe, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Seit 2015 sind 30.000 gefällte Bäume nicht nachgepflanzt worden. Hier kann man nicht davon sprechen, dass Hamburg grüner geworden ist. Auch bei dem Stadtgrün kann man von keiner Verbesserung sprechen. Es herrscht eine Unterfinanzierung bei den Gewässern, Bäumen sowie dem Grünerhalt. Bei den Straßenbäumen sieht das Bezirksamt Wandsbek eine Unterfinanzierung von 1,3 Millionen Euro und das Bezirksamt Bergedorf von 1,6 Millionen Euro. Beim Grünerhalt geht der Senat von einem Defizit von 8,51 Prozent für die Jahre 2023 und 2024 aus. Für das Jahr 2025 sogar von 35 Prozent. Laut Senat empfiehlt die Gartenamtsleiterkonferenz einen Beitrag von 1,20 bis 4,50 Euro pro Quadratmeter. Mit einem Wert von nicht mal einem Euro ist Hamburg deutlich von diesem Wert entfernt. Auch die Rahmenzuweisung für den Betrieb und die Unterhaltung der Gewässer ist aus Sicht des Bezirksamtes Wandsbek strukturell nicht auskömmlich, weil die Flächen- und Anlagenansätze fortgeschrieben werden müssen.“ Hintergrund: BV-Drucksache Wandsbek 21-0937 und 21-5745.