Seit 2015 wurden in Hamburg unter dem rot-grünen Senat 94 Hektar Grünflächen in Baugrund umgewandelt. Das entspricht etwa 127 Fußballfeldern. Weitere 192,05 ha sind zur Bebauung in Planung. So droht Hamburg kontinuierliche steigende Versiegelung mit entsprechenden negativen Folgen für das Stadtklima. In Hamburg ist der Anteil der versiegelten Flächen von 36 (im Jahr 1999) auf 39 Prozent (im Jahr 2017) gestiegen (Drs. 22/346). Zahlen für das Jahr 2021 liegen immer noch nicht vor. Anders als viele andere Bundesländer hat Hamburg immer noch kein Entsiegelungsprogramm aufgelegt.
Dazu erklärt Sandro Kappe, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Wie in anderen Metropolen der Welt auch, konkurrieren in Hamburg verschiedene Nutzungsformen um begrenzte Flächen. Dabei gilt es, insbesondere im Kontext des stetigen Bevölkerungswachstums der Hansestadt, eine gesunde Balance zwischen versiegelten und entsiegelten Flächen zu schaffen und zu erhalten. Nur so lassen sich ökologische Ziele mit sozioökonomischer Realität vereinbaren. Es muss jedoch der politische Grundsatz gelten: Entsiegelung wo möglich, Versiegelung wo nötig. Hamburg weist einen Versiegelungsgrad von etwa 39% auf. Leider stammen die Zahlen aus dem Jahr 2017. Die nachträglich vorgenommenen Versiegelungen sind noch hinzuzufügen. Hier muss Rot-Grün endlich für Transparenz sorgen! Die CDU-Fraktion hat bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass Entsiegelung nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie ganzheitlich gedacht wird, sich den Auswirkungen des Klimawandels stellt und den Bürgern Hamburgs die Teilhabe am Prozess ermöglicht wird. SPD und Grüne riskieren durch ihre Grünflächenvernichtung den Charakter Hamburgs als begrünte Stadt am Wasser.“
Dazu erklärt Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Rot-Grün muss sich den Herausforderungen des Klimaschutzes im Städtebau endlich stellen. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion setzt sich seit jeher dafür ein, Wohnungsbau vermehrt auf bereits versiegelten Flächen zu ermöglichen. So kann über Supermärkten und Parkplätzen neuer Wohnraum entstehen. Auch die Umwandlung von nicht mehr genutzten Bürokomplexen bietet Möglichkeiten der Wohnraumschaffung.
An den großen Verkehrsachsen, den sogenannten Magistralen, liefert bereits versiegelter Boden Potential für zehntausende neue Wohnungen, indem dort verdichtet und auch in die Höhe gebaut wird. Seit mehr als zehn Jahren wird darüber geredet, aber es geht kaum voran. Dazu kommt: Noch immer hält der Senat an einem völlig veralteten Flächennutzungsplan aus den neunziger Jahren fest. Dieser ist unter völlig anderen Rahmenbedingungen entstanden und muss dringend überarbeitet werden, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.“