Wer durch die Hamburger Innenstadt geht, sieht Obdachlose in den Hauseingängen liegen. Und wer mit der U- oder S-Bahn fährt oder durch den Hauptbahnhof geht, hat Glück, wenn er nur einmal angebettelt wird. Der Senat selbst sagt, es sei „im Unterschied zu früheren Jahren eine zunehmende Durchmischung der Gruppen obdachloser und drogenabhängiger Personen zu beobachten“. Fragt man allerdings im Detail nach, verweist Rot-Grün auf fehlende Informationen. Daher fordert die CDU-Fraktion in der kommenden Bürgerschaft: „Bessere Chancen für Obdachlose – Senat soll eine erneute Befragung obdach- und wohnungsloser sowie erstmals auch drogensüchtiger Menschen veranlassen, um zielgruppengerechter helfen zu können!“ (Drs. 22/11290)
Dazu erklärt Andreas Grutzeck, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Insgesamt dominieren bei Rot-Grün in Bezug auf die erhöhte Wahrnehmung der Präsenz obdachloser Menschen und ihres Gesundheitszustandes Eindrücke und Hinweise. Fragt man den Senat nach konkreten Zahlen für seine Annahmen, kann er keine nennen. Mit einer erneuten Befragung Obdach- und Wohnungsloser trotz massiver Änderungen in der Präsenz und der Zusammensetzung der Hilfesuchenden hat sich der Senat bisher aber nicht näher befasst. Er wurschtelt aktuell lieber im Klein-Klein, macht hier ein Gipfeltreffen, da eine Evaluation. So wichtig die wissenschaftliche Begleitung des Projektes zur Neukonzeptionierung der Straßensozialarbeit durch die Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e.V. auch ist, so betrachtet auch sie nur einen Ausschnitt und befragt laut Ausschreibung die Träger, nicht aber die Zielgruppe selbst. Es liegt die Vermutung nahe, dass der Senat gar nicht wissen will, was sich konkret verändert hat, schließlich hat die Befragung 2018 bereits unangenehme Entwicklungen transparent gemacht. Doch aus Angst vor der Wahrheit kann Rot-Grün nicht die Augen verschließen. Wir müssen konkret wissen, wie sich die Zusammensetzung der Obdachlosigkeit auf Hamburgs Straßen verändert hat, um maßgeschneidert handeln zu können. Und zwar in Bezug auf Hilfe für die Betroffenen, aber auch unter Berücksichtigung des Sicherheitsbedürfnisses der Hamburger.“