In diesem Jahr sind bereits mehrere Obdachlose innerhalb weniger Tage verstorben. Das wirft Fragen nach den Ursachen auf und inwieweit das Winternotprogramm (WNP) seinen Zweck erfüllt. Hierzu muss der Senat die Bürgerschaft in einer Sondersitzung des Sozialausschusses dringend informieren.
Dazu erklärt Andreas Grutzeck, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Innerhalb weniger Tage sind auf Hamburgs Straßen fünf Obdachlose verstorben. Über die Ursachen und ob und wie der Senat darauf jetzt reagieren möchte, darüber verlangen wir als CDU-Fraktion Auskunft in einer Sondersitzung des Sozialausschusses. Dazu gehört auch die Frage, warum der Senat eine sichere Einzelunterbringung in Hotels weiterhin ablehnt und stattdessen stur an den bisherigen Sammelunterkünften festhält. Finanzelle Gründe können es nicht ausschließlich sein, denn die Unterbringung in einem kleinen Hotel im Einzelzimmer kostet nur rund 30 Euro pro Tag, ein Platz im Winternotprogramm dürfte auch wegen der damit verbundenen Personal- und Hygienekosten der Sammelunterkünfte fast doppelt so hoch sein. Auffällig ist auch, dass der Senat die tägliche Auslastung des WNPs seit einiger Zeit nicht mehr je nach Standort auflistet, sondern fördern & wohnen nur noch die Gesamtzahl der Übernachtenden tagesaktuell nennt. Entwicklungen und die jeweilige Auslastung der Standorte sind so nicht mehr überprüfbar. Gerade jetzt wäre diese Transparenz aber wichtig, um Vertrauen zu schaffen. Doch das Vertrauen hat der Senat bereits bei vielen verspielt. Nur dank privater Spenden und dem Engagement mehrerer Träger können wenigstens einige Obdachlose in Hotels untergebracht werden. Es ist zwingend, Erfrierungsschutz und Infektionsschutz gleichrangig zu behandeln und da führt an einer sicheren Einzelunterbringung in Hotels kein Weg vorbei!“