In der Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Fraktion räumt der Hamburger Senat erstmals ein, dass im Gewerbegebiet Victoria Park erhebliche Kapazitätsengpässe bei der Stromversorgung bestehen. Besonders betroffen ist die Mittelspannungsebene bei Anschlussleistungen von über 10 Megawatt, ein kritischer Schwellenwert für die Ansiedlung energieintensiver Gewerbebetriebe wie Rechenzentren.

Die vom Senat ins Spiel gebrachte Übergangslösung, ein Netzanschluss mit einer Leistung von 10 bis 12 MW innerhalb von rund drei Jahren ab Abschluss eines Netzanschlussvertrages, erscheint kaum praxistauglich, da Bauprojekte im Gewerbebereich meist innerhalb eines Jahres realisiert werden. Ein neues Umspannwerk ist laut Senat zwar in Planung, jedoch befindet sich das Verfahren erst in einer sehr frühen Vorphase. Ein möglicher Standort wird nicht benannt, der Realisierungszeitraum beträgt laut Angaben des Senats mindestens sechs Jahre.

Für zusätzlichen Unmut sorgt die bisher ausgebliebene länderübergreifende Zusammenarbeit. Fachleute und Beteiligte vor Ort haben mehrfach darauf hingewiesen, dass im benachbarten Schleswig-Holstein deutlich größere freie Stromkapazitäten vorhanden sind. Eine intelligente, grenzüberschreitende Netzverknüpfung könnte kurzfristig Entlastung schaffen und mittel- bis langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sichern. Doch auf Nachfrage musste der Senat einräumen, dass bislang keinerlei Gespräche oder Initiativen zur Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein oder angrenzenden Gemeinden stattgefunden haben.

Zudem lehnt Hamburg Wasser eine Kühlung technischer Anlagen mit Trinkwasser grundsätzlich ab, bereits erteilte Genehmigungen werden als Einzelfälle deklariert. Auch hier fehlen langfristige, technologisch tragfähige Konzepte für die Versorgung energieintensiver Gewerbe.

 

Dazu erklärt Markus Kranig, energiepolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Der Senat hat nun schwarz auf weiß zugegeben, dass im Victoria Park Stromengpässe bestehen. Konkret geht es um Kapazitätsengpässe in der Mittelspannungsebene bei Anschlussleistungen größer 10 Megawatt. Das ist ein deutliches Alarmsignal für die wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs und des Gewerbegebietes Victoria Park in Rahlstedt. Während sich der Victoria Park gut entwickelt, hinkt die Infrastrukturplanung hinterher. Eine sogenannte Übergangslösung mit drei Jahren Wartezeit hilft niemandem, insbesondere nicht in einem Umfeld, in dem Gewerbeimmobilien wesentlich schneller entstehen. Und dass die Stadt Hamburg bislang keine Gespräche mit Schleswig-Holstein über eine mögliche Stromkooperation geführt hat, obwohl dort anscheinend Kapazitäten vorhanden sind, ist schlicht fahrlässig. Wer gewerbliche Ansiedlung und Digitalisierung will, muss auch die Energieversorgung sichern und zwar vorausschauend, grenzüberschreitend und technologieoffen.“

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