Der Wolf ist schon lange kein abstraktes Naturschutzthema mehr, sondern Realität in Hamburg. Das zeigt auch die Berichterstattung des Hamburger Abendblatts: Allein im Monitoringjahr 2024/25 wurden im angrenzenden Bundesland Niedersachsen 63 Wolfsterritorien nachgewiesen. Im direkten Hamburger Umland existieren mindestens drei bestätigte Rudel; der Hamburger Süden gilt inzwischen als Wolfs-Hotspot.
Spätestens mit dem Riss von zwei Schafen Mitte September in Marmstorf auf Hamburger Stadtgebiet ist klar: Der Wolf ist in der Hansestadt angekommen. Gleichzeitig berichten Weidetier- und Pferdehalter sowie Anwohnerinnen und Anwohner von zunehmenden Sichtungen in Wohnortnähe, wachsender Verunsicherung und Riss-Vorfällen.
Dennoch bleibt der rot-grüne Senat untätig: Die CDU-Fraktion hat bereits im September beantragt, den Wolf unverzüglich in das Hamburger Landesjagdgesetz aufzunehmen (siehe Anhang). Ziel ist eine rechtssichere Grundlage für den Umgang mit dem Wolf, ein schnelleres Handeln bei Problemwölfen sowie unbürokratische Entschädigungen bei Rissereignissen. SPD und Grüne haben diesen Antrag bislang blockiert.
Dazu erklärt Ralf Niedmers, jagdpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Der Wolf ist ein streng geschütztes Wildtier, aber er ist auch ein Raubtier. Die Zahlen aus dem Umland und die Vorfälle auf Hamburger Stadtgebiet zeigen deutlich: Wegducken hilft nicht.
Wir haben frühzeitig einen verantwortungsvollen und rechtssicheren Weg vorgeschlagen, doch Rot-Grün hat ihn ignoriert.
Inzwischen bestätigt auch die Bundesregierung diesen Kurs mit einem Kabinettsbeschluss: Mit der Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdrecht und Anpassungen im Bundesnaturschutzgesetz werden Rechtssicherheit, ein regional differenziertes Bestandsmanagement und eine schnellere Entnahme von Problemwölfen ermöglicht. Hamburg darf hier nicht länger Nachzügler sein. Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen und Weidetierhalter sowie Jägerinnen und Jäger unterstützen.“
