Eine Umfrage der Gewerkschaft Ver.di unter Kita-Mitarbeiterinnen und Kita-Mitarbeitern soll ergeben haben, dass in Hamburg 4.000 Fachkräfte in diesem Bereich fehlen.

Dazu erklärt Silke Seif, familienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Dass es in Hamburg einen Mangel an Fachkräften im Erzieherberuf gibt, ist seit Jahren bekannt und es wurde auch versucht, diesen Mangel zu beheben beispielsweise über Positivliste und Quereinstieg. Damit sank aber ohne Zweifel auch die Qualität der Betreuung. Zudem können Einrichtungen aufgrund geringer Zahl an Bewerbungen keine Bestenauslese mehr treffen und müssen quasi jeden nehmen, um die Betreuung sicherzustellen.

Frühkindliche Pädagogik bleibt da meist auf der Strecke. Meine Rücksprache mit Trägern hat zudem ergeben, dass es neben Stellenvakanzen auch hohe Krankenquoten sind, die den von der Sozialbehörde erwähnten Betreuungsschlüssel im Kitabereich nur auf dem Papier gelten lassen. Hier macht es sich der Senat auch zu einfach, da im Landesrahmenvertrag ‚Kinderbetreuung in Tageseinrichtungen‘ vereinbart ist, dass die Kitas erst bei einer Unterschreitung von über zehn Prozent der Erzieherwochenstunden je Kind über einen Zeitraum von zwölf Monaten die zuständige Fachbehörde involvieren müssen. Wenn infolge von Langzeiterkrankungen und Vakanzen vor allem im eigentlich zum Schließen von Personallücken gedachten Springerpool über viele Monate hinweg Eltern von der Kita gebeten werden, ihre Kinder nicht zu bringen oder früher abzuholen, dann bekommt die Sozialbehörde momentan davon gar nichts mit. Mit dieser Regelung verschließt der Senat die Augen und beraubt sich selbst eines Frühwarnsystems. Und während Rot-Grün in Sonntagsreden von frühkindlicher Bildung schwärmt, ist in vielen Einrichtungen sogar die Betreuung nicht mehr gewährleistet. Der Senat muss hier dringend nachsteuern, sich über die Ausmaße des Erziehermangels rechtzeitig informieren lassen und verstärkt an den Schulen um Nachwuchskräfte zu werben. Der Erzieherberuf ist bei guten Arbeitsbedingungen nicht nur erfüllend, sondern inzwischen durchaus auch besser bezahlt, als viele denken.“

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