Die Pläne, die Dove Elbe für den Tidehub zu öffnen, sind vom Tisch. Nachdem das Forum Tideelbe dies seit zwei Jahren gefordert und SPD und Grüne diese Forderung mit einer Prüfung unterstützt haben, stimmen nun endlich auch die Regierungsfraktionen gegen die Öffnung der Dove-Elbe. Grundlage dafür ist ein Antrag der CDU, der heute im Umweltausschuss beraten wird. Die CDU-Fraktion beantragt Gleiches heute auch für die Süderelbe. Das Forum Tideelbe empfiehlt hier ebenfalls, dem Fluss mehr Raum zu geben, um die Tidedynamik zu dämpfen. Der Wiederanschluss der Alten Süderelbe an das Tidegeschehen soll in einer nächsten Phase vertiefend betrachtet werden. Die Anwohner und die CDU-Fraktion lehnen diese Pläne entschieden ab.
Dazu Dennis Gladiator, CDU-Abgeordneter aus Bergedorf: „Die Dove Elbe ist endlich gerettet – ein großer Erfolg für die Bergedorfer und die CDU-Fraktion. Nachdem das Forum Tideelbe seit zwei Jahren die Öffnung der Dove Elbe für den Tidehub geprüft hat, haben sich SPD und Grüne bisher beharrlich geweigert, diese absurde Prüfung und die damit verbundene Geldverschwendung zu stoppen. Von Anfang an war klar, dass diese Maßnahme fatale Folgen hätte. Ein einzigartiger Natur- und Lebensraum, eine Heimat für Menschen und Tiere, ein Sport- und Erholungsgebiet mit dem Ruder-Leistungszentrum und Arbeitsplatz für Landwirtschaft, Gartenbau, Schifffahrt und vieles andere mehr wäre zerstört worden. Das alles hätte auch noch 500 Millionen Euro gekostet, ohne einen erkennbaren Nutzen. Das großartige Engagement so vieler Bergedorfer, der Initiative Dove Elbe retten, die über 13.000 Unterschriften gegen diesen Wahnsinn gesammelt hat und der politische Druck haben nun endlich zu einem Erfolg geführt. Die Regierungsfraktionen schließen sich unserer Forderung an, die Dove Elbe nicht zu öffnen. Ich freue mich, dass es uns gemeinsam mit den engagieren Menschen in Bergedorf gelungen ist, die Dove Elbe und damit unsere Heimat zu retten. Auch wenn es viel zu lange gedauert und viel zu viel Geld gekostet hat, die Kraft der Argumente und das beherzte Engagement der Menschen für ihre Heimat haben SPD und Grüne zur Einsicht gezwungen.“
Dazu André Trepoll, CDU-Abgeordneter aus dem Wahlkreis Süderelbe: „Die vom rot-grünen Senat angedachte Öffnung der Alten Süderelbe ist weder Öko noch logisch und wäre obendrein auch noch mit hohen Kosten verbunden. Fast eine Milliarde Euro für ein paar Zentimeter Unterschied sind nicht der richtige Lösungsansatz! Und gerade in Zeiten des Klimawandels muss man sich haargenau überlegen, ob die Zerstörung eines wertvollen Biotops notwendig ist. Dass ist hier aus meiner Sicht nicht der Fall. Fachleute sind sich sicher, dass der vorausgesagte Tiedeffekt, wenn überhaupt, nur von kurzer Dauer wäre. Das Biotop wäre aber für alle Zeiten zerstört. Auch lässt das bisherige Beteiligungsverfahren der unmittelbar Betroffenen von Seiten des Senat mehr als zu wünschen übrig. Es macht aber wenig Sinn, Wirtschaft und Umwelt gegeneinander auszuspielen. Vielmehr sollte hier von Seiten der Stadt der Ausgleich aller Interessen gesucht werden und ich bin davon überzeugt, dass das vorgesehene Geld auch für deutlich sinnvollere Maßnahmen eingesetzt werden kann, die den Elberaum insgesamt nützen – beispielsweise durch Schaffung von weiteren Überflutungsbereichen und Regenrückhaltebecken oder die Modernisierung und den Ausbau der Deiche. Eine Öffnung der Alten Süderelbe mit all den negativen Folgen gehören aber auf keinen Fall dazu. Deshalb fordern wir den sofortigen Stopp dieser Maßnahme und aller weiteren Prüfungen.“