Zur Ankündigung des Verkehrssenators, den Jungfernstieg für den Privatverkehr zu sperren, erklärt David Erkalp, Fachsprecher der CDU-Fraktion für Handel, Tourismus und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt:
„Die Sperrung des Jungfernstiegs ohne Konzept für Verkehrsströme und eine Aufwertung des Areals ist ein Schnellschuss des neuen Verkehrssenators. Für den Einzelhandel in der City, dessen ohnehin schwierige Lage sich durch die Corona-Krise noch einmal deutlich verschärft hat, ist das gefährlich. Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird damit immer weiter eingeschränkt. Zumal das Vorhaben eine Mogelpackung ist, in Wahrheit wird nicht nur der Jungfernstieg, sondern damit auch das gesamte innenstädtische Areal zwischen Rathaus und Gänsemarkt de facto gesperrt. Und alle anderen Straßen rund um die Innenstadt werden noch stärker belastet.
Es ist völlig unklar, wie die ohnehin Stau geplagte Hamburger Innenstadt damit vorangebracht werden soll. Weiterhin ist der Zeitpunkt dieser Verkündung ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht für Einzelhändler und Gastronomen. Viele wissen nicht einmal, ob sie wirtschaftlich überhaupt bis Jahresende überleben werden, und den Grünen fällt nichts besseres ein, als nun auch noch die gesamte City für Autofahrer zu sperren. An die vielen zigtausend Bürger aus den Außenbezirken oder dem Umland denkt hier niemand. Dort fährt nicht alle 5 Minuten ein Bus oder eine U-Bahn. Es ist mir unbegreiflich, wie die Grünen, aber auch die SPD so fahrlässig mit der Innenstadt umgehen können. Und dadurch, dass einfach der Privatverkehr ausgesperrt wird, entsteht nicht automatisch eine hohe Aufenthaltsqualität.
Hamburg ist eine Metropole mit großer Anziehungskraft und hat eine Verantwortung gegenüber seinen Bürgern, Gewerbetreibenden und Gästen. Daher sollten wir uns nicht mit kleinen Städten vergleichen, die so groß sind wie ein Hamburger Bezirk. Wir müssen uns mit Paris, Wien und Barcelona vergleichen. Wir haben als CDU mit unserer Idee der Alsterpromenade schon vor Jahren gezeigt, wie die Attraktivität der Innenstadt wirklich gesteigert und ein Angebot für alle auch bis in die Abendstunden an der Binnenalster geschaffen werden kann. Was der neue Verkehrssenator hingegen macht, ist reine Symbolpolitik zur Profilgewinnung bei Amtsantritt.“