
Nordrhein-Westfalen zeigt, wie man mit gezielten Innovationsprofessuren internationale Spitzenkräfte gewinnt und zugleich den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärkt. Daran sollte Hamburg sich orientieren.
Dazu erklärt Anna von Treuenfels-Frowein, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: Die CDU fordert eine Anschubfinanzierung für Innovationsprofessuren. Sie sind ein wirksames Instrument, um Hochschulen in strategischen Zukunftsfeldern schnell voranzubringen – und genau das fehlt in Hamburg bislang. Hamburg darf im Wettbewerb um die klügsten Köpfe nicht ins Hintertreffen geraten. Unsere Hochschulen leisten Hervorragendes – doch der Senat tut zu wenig, um international Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher für Hamburg zu gewinnen. Wie eine Anfrage der CDU-Fraktion an den Senat ergeben hat, gibt es in Hamburg bislang kein eigenes Innovationsprofessuren-Programm, das gezielt Professuren in Zukunftsfeldern ermöglicht. Stattdessen verweist der Senat auf allgemeine Regelungen des Hamburgischen Hochschulgesetzes, die Exzellenzstrategie und Stiftungsprofessuren. Die Wissenschaftssenatorin setzt dazu keine eigenen Impulse, sondern verharrt im Status quo.
Den Hochschulen muss durch neue Finanzierungsmodelle die Möglichkeit gegeben werden, Innovationsprofessuren einzurichten und so langfristig Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Wenn wir Hamburg als Wissenschaftsstandort zukunftsfähig machen wollen, reicht es nicht, nur den Status quo zu verwalten. Wir brauchen den Mut, neue Wege zu gehen und unsere Hochschulen mit den richtigen Instrumenten auszustatten.
Als Vorbild könnte Nordrhein-Westfalen dienen: Dort unterstützt die landeseigene NRW.BANK Innovationsprofessuren, bei denen das Land die Hälfte der Kosten trägt und die Hochschulen den Rest über Eigenmittel oder Drittmittel finanzieren. Gefördert werden Professuren in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien, Gesundheit, Sicherheit und Klimaschutz.
Hamburg braucht dringend ein vergleichbares Modell, das unsere Hochschulen in die Lage versetzt, gezielt Zukunftsthemen zu besetzen und den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.“