Dazu Prof. Dr. Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Heute vor 50 Jahren wurde die Köhlbrandbrücke mit einem mehrtägigen Volksfest und Hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern eröffnet. 1999 dann lud der damalige SPD-Grünen-Senat zur 25-Jahre-Feier. Nun zum 50-Jährigen gibt es nichts dergleichen – stattdessen ist das Wahrzeichen pünktlich zum Jubiläumswochenende für Reparaturarbeiten voll gesperrt. Vielleicht scheut der jetzige rot-grüne Senat auch die schiere Last der Menschenmenge auf der maroden Brücke. Am kommenden Wochenende folgt schon die nächste Sperrung. Dies unterstreicht nur den fatalen, politisch verschuldeten Zustand des einstigen Vorzeigeprojekts. SPD und Grüne waren zu viele Jahre untätig. Wie sehr sich solche Nachlässigkeit gerade bei der Infrastruktur rächt, hat sich kürzlich beim Brückeneinsturz in Dresden einmal mehr gezeigt. Während sich Hamburgs Wirtschaftsbehörde auf die Tanzenden Türme freut, hat die Hafenwirtschaft mit einer immer häufiger geschlossenen Haupthafenroute zu kämpfen.
Seinerzeit wurde die Köhlbrandbrücke in rund vier Jahren errichtet. Heute – spät, aber endlich – plant die Wirtschaftsbehörde die Fertigstellung der neuen Brücke bis Anfang der 2040er-Jahre – ein Vielfaches des damaligen Zeitraums! Statt Hamburg feiern seine maritimen Wettbewerber. Dazu kommt: Die Welt wartet nicht auf Hamburg. Internationale Warenströme suchen sich andere Wege. Und Containerschiffe wachsen heute vor allem in die Breite: Auch bei diesem Trend schläft der Senat, wie die seit Jahren auf der Stelle tretende Hafen-Westerweiterung beweist. Wie zukunftsträchtig eine 73 Meter hohe Köhlbrandbrücke wirklich ist, wird sich erst zeigen, wenn dieser rot-grüne Senat längst nicht mehr im Amt ist.“