Die Handelskammer Hamburg hat heute ein Konzept „Energie- und Klimahafen Moorburg“ vorgelegt.
Dazu Prof. Dr. Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Für die Nutzung des Hafenerweiterungsgebiets Moorburg, das südlich von Altenwerder direkten Zugang zum seeschiffstiefen Wasser bietet, ist die Diskussion mit der Hafenwirtschaft und der Industrie von großer Bedeutung. Es geht um den ,Hafen der Zukunft‘ und damit auch um die Bedeutung des Wirtschaftsstandorts Hamburg. Aus Sicht der CDU-Fraktion muss Moorburg insoweit als Erweiterungsgebiet zur Verfügung stehen. Entscheidend ist, dass die gesamte maritime Wertschöpfungskette in Hamburg angesiedelt ist, von der Forschung und Entwicklung bis hin zur industriellen Produktion. Die konkrete Verwendung der Hafennutzungs- und Hafenerweiterungsgebiete muss dabei stets auf die maritime Wirtschaft der Zukunft, einschließlich Innovations- und Energiehafen, ausgerichtet sein. Dies gilt insbesondere auch für das westliche Hafengebiet einschließlich Moorburg.
Die CDU-Fraktion hat schon 2020 mit ihrem Flächennutzungs- und Entwicklungsplan für den Hamburger Hafen vorgeschlagen, Flächen in Moorburg für die Ansiedlung von Wasserstofftanks und -anlagen und von Flüssiggaslagern zu nutzen und so einen wichtigen Beitrag im Bereich Energiewende zu leisten. Es reicht nicht aus, wenn die Wirtschaftsbehörde immer nur das Wort Wasserstoff wie eine Monstranz vor sich herträgt, ohne der Energiewirtschaft ein konkretes Konzept und einen realistischen Zeitplan zu nennen. Hier sind konkrete Planungsgrundlagen gefragt. Hamburg braucht – neben dem Elektrolyseur am heutigen Kraftwerk Moorburg – einen Technologiepark, ein Brennstoffzellen-Netzwerk und Lagermöglichkeiten, die die Energiewende auch für den industriellen Bereich erfolgreich machen. Insoweit bietet Moorburg wichtige Perspektiven.
Der Senat muss insgesamt die Planung für geeignete Flächen im Hamburger Hafen schneller voranbringen und dabei auch die Kontakte zu möglichen überseeischen Lieferanten von grünem Wasserstoff ausbauen. Die mittel- und langfristigen Wasserstoff-Bedarfe in Deutschland können nur durch zusätzliche Importe gedeckt werden. Eine sehr grobe Schätzung für das Jahr 2030 hält einen Drittel-Mix (Herstellung in Deutschland, Import von nord- und westeuropäischen Nachbarn durch Leitungen, Importe durch Schiffe aus Übersee) für realistisch. Rotterdam und Antwerpen arbeiten schneller als die deutschen Seehäfen am Aufbau einer Import-Infrastruktur. Hamburg droht auch hier weiter zurückzufallen.“